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Praxis-Tipps, wie Sie das Betriebsklima verbessern

von | Nov 4, 2022 | Mitarbeitermotivation

Schlechtes Betriebsklima sorgt nicht nur für Frust und gedrückte Stimmung auf den Bürofluren, sondern führt zu sinkender Motivation, einer höheren Fehlerquote und Krankheitsausfällen bei Mitarbeiter:innen. Es belastet die Angestellten, kostet aber auch Ihr Unternehmen bares Geld. Doch was ist für ein gutes Betriebsklima wichtig und welche Schritte sollte Ihr Unternehmen ergreifen, um die Zusammenarbeit zu verbessern? Wir haben praxistaugliche Maßnahmen zur Verbesserung des Betriebsklimas zusammengestellt.

Betriebsklima Definition

Unter Betriebsklima versteht man die Grundstimmung bzw. Arbeitsatmosphäre in einem Unternehmen. Es geht um die Qualität der Zusammenarbeit von Angestellten und Vorgesetzten – also um den Umgang untereinander, aber auch den Umgangston, die Art der Kommunikation und den Grad der Motivation.

Der Begriff Arbeitsklima ähnelt dem des Betriebsklimas, ist aber eine speziellere Form. Das Arbeitsklima beinhaltet den Arbeitsplatz, die Tätigkeit als solche, das Verständnis für den Sinn des eigenen Arbeitsbereiches, die Arbeitszeiten und Arbeitsplatzgestaltung sowie die Vergütung

Die wichtigsten Einflussfaktoren auf das Betriebs- und Arbeitsklima

  • Motivationsmaßnahmen
  • Mitarbeiterförderung und Möglichkeiten, sich zu entfalten
  • Kommunikationsstil
  • Management, Führung und Teamgeist
  • Anerkennung, Wertschätzung und Fehlerkultur
  • Auslastung und Arbeitsbelastung
  • Feste Regeln und Routinen
  • Identifikation mit dem Unternehmen
  • Arbeitsplatzsicherheit
  • Vergütungen und Zusatzleistungen

Warum ist ein gutes Betriebsklima so wichtig?

Das Arbeitsklima in deutschen Unternehmen könnte besser sein. Gleichzeitig ist es in seiner Relevanz kaum zu unterschätzen, wenn Arbeitegeber:innen Fachkräfte dauerhaft binden möchten.

Eine aktuelle Befragung  der Wirtschafts- und Beratungsgesellschaft EY unter 18- bis 40-jährigen Angestellten aus dem Jahr 2022 hat ergeben, dass ganze 61 % von ihnen wechselbereit sind – also auf dem Sprung zu einem neuen Arbeitgebenden. Der Grund? Es ist weniger das Geld als vielmehr das Klima zwischen Kolleginnen und Kollegen: 58 % der Millennials gaben ein gutes Arbeitsklima als Topkriterium an. Vor allem bei Frauen steht es ganz oben auf der Liste: 64 % der weiblichen Befragten halten das Betriebsklima für einen wichtigen bis sehr wichtigen Faktor, bei den männlichen Millennials sind es immerhin 53 %.

Umso wichtiger ist es für Arbeitgebende und Vorgesetzte, für ein positives Betriebs- und Arbeitsklima zu sorgen, die Anzeichen für eine schlechte Arbeitsatmosphäre zu kennen – und schnellstmöglich gegenzusteuern.

Schlechtes Betriebsklima - Anzeichen, die Sie kennen sollten

Mobbing am Arbeitsplatz ist die wohl schlimmste Form, wie sich schlechtes Betriebsklima bemerkbar machen kann. Hier sollten Sie ad hoc gegensteuern, um wertvolle Mitarbeitende nicht zu verlieren. Wie man Konflikte am Arbeitsplatz konstruktiv löst, erfahren Sie hier.

Auch häufige Fehlzeiten einzelner Angestellter können ein Zeichen für Unzufriedenheit und mangelnde Motivation sein. Unmotivierte Mitarbeiter:innen nutzen nicht selten den ersten Schnupfen, um sich lange krankschreiben zu lassen. Ob eine chronische Erkrankung vorliegt oder ein schlechtes Betriebsklima der Auslöser ist, finden Sie bzw. Ihre Führungskräfte am besten im Vieraugen-Mitarbeitergespräch heraus.

Betrifft die erhöhte Krankheitsquote gleich eine ganze Abteilung, ist es schwieriger, die Ursache zu finden. Nutzen Sie den Austausch, ob im Rahmen einer Besprechung mit allen Kolleg:innen, in vertrauensvollen Zweiergesprächen oder ganz anonym über einen Fragebogen. Eine Mitarbeiterbefragung hilft auch, falls das negative Betriebsklima sich durch weite Teile des Unternehmens zieht. Mitarbeitende können bei einer Befragung Verbesserungsvorschläge einbringen und fühlen sich zugleich gehört, eingebunden und ernstgenommen. Die Arbeitszufriedenheit steigt mit der Anerkennung, die Ihre Mitarbeiter empfinden.

Befindet sich Ihr Unternehmen in einer wirtschaftlichen Krise und betriebsbedingte Entlassungen stehen an? Angst um den Arbeitsplatz, Rationalisierungen und höhere Arbeitsbelastung durch Stellenabbau können die Stimmung schnell verschlechtern. Wer nicht gekündigt wird, sucht sich selbst einen neuen Job. Und gerade bei hoch qualifizierten Mitarbeiter:innen ist der Austritt aus dem Unternehmen ein Verlust an Know-how und Wettbewerbsvorteilen. Die vakante Stelle in gleicher Form neu zu besetzen kostet in der Regel viel Zeit und auch Geld. Ändert sich am Betriebsklima währenddessen nichts, so beginnt für das Unternehmen eine gefährliche Abwärtsspirale.

 

Folgende Punkte sind relativ sichere Anzeichen für ein schlechtes Betriebsklima:

  • Hohe Fluktuation unter den Angestellten
  • Langjährige Mitarbeiter:innen gehen auf Jobsuche
  • Neue Mitarbeitende verlassen das Unternehmen schnell wieder
  • Die Krankheitsquote steigt stark an
  • Die betriebsinterne Kommunikation kommt ins Stocken
  • Grundsätzlich langer Arbeitstag, später Feierabend, kaum Privatleben

Welche Faktoren sind wichtig für ein positives Betriebsklima?

Ein gutes Betriebsklima zeigt sich in Angestellten, die morgens gern zur Arbeit kommen. Sie sind motiviert, arbeiten produktiv, engagieren sich und erreichen die Unternehmensziele (soweit diese realistisch sind). Hohe Krankenstände oder Burnouts sind in Unternehmen mit positivem Arbeitsklima eine Seltenheit. Die Mitarbeitenden sind daran interessiert, sich weiterzuentwickeln, die Fehlerquote ist gering und sinkt nach gezielten Absprachen weiter.

Wenn Sie diesen Punkt in Ihrem Unternehmen noch nicht erreicht haben, können Sie konkret prüfen, woran es liegt. Meist ist das Arbeitsklima nicht im ganzen Betrieb schlecht, sondern nur in einzelnen Abteilungen. Folgende Punkte können Hinweise liefern, sodass Sie nach einer Bestandsaufnahme gezielt gegensteuern können:

Betriebsklima verbessern: Ideen, die Sie sofort umsetzen können

Gerade für Young Professionals sind die Unternehmenskultur und die im Alltag gelebten Werte ihres Arbeitgebenden enorm wichtig. Für Sie heißt das, Ihre Employer Value Proposition (EVP) herauszuarbeiten – Kerneigenschaften, die einzigartig machen. Mit einer klar definierten EVP präsentieren Sie sich attraktiv am Arbeitsmarkt und können junge Talente finden und dauerhaft binden. Wie genau das funktioniert, erfahren Sie in unserem Beitrag „Employer Value Proposition: Unternehmenskultur, Werte und Benefits“.

Wenn Ihre Mitarbeitenden Ihre Unternehmenspolitik verstehen und sich damit identifizieren, steigt erwiesenermaßen die Zufriedenheit. Also: Informieren Sie Ihre Teams über die Arbeits- und Unternehmensziele. Fragen Sie auch nach Verbesserungsvorschlägen, nach den eigenen Wünschen und beruflichen Interessen. Und fördern Sie Ihre Angestellten. Damit jede:r seine oder ihre Talente entfalten kann, bieten Sie Möglichkeiten zur Weiterentwicklung an – sei es mit internen oder externen Coachings und Seminaren oder dem Jahresgespräch samt Zielvereinbarung. Und offerieren Sie bei entsprechender Qualifikation und Erfahrung auch Aufstiegschancen innerhalb der Abteilung oder des Unternehmens.

Nehmen Sie Ihre Mitarbeiter:innen wichtig und zeigen Sie ihnen das auch. Das fängt beim einfachen Lob an und geht weiter über das Gehalt. Es gibt zudem verschiedene Instrumentarien zur Mitarbeitermotivation, die die Arbeitszufriedenheit steigern können. Alternative Vergütungen und Vergünstigungen wie Zuschüsse zum Mittagessen und steuerfreie Zuschüsse durch die SpenditCard zeigen Ihren Angestellten, dass sie Ihnen etwas wert sind.

Betriebsklima verbessern Checkliste:

  • Konstruktive Kommunikation fördern, Ansprechpartner für Probleme anbieten
  • Konflikte und Kritik ansprechen und gemeinsam Lösungen suchen
  • Erfolge feiern, Belohnungen zur Motivation einsetzen – z. B. mit der SpenditCard
  • Rituale pflegen, Zusammenhalt fördern und Teamgeist stärken: morgens ein gemeinsamer Kaffee, zusammen Mittagessen in der Mittagspause, wöchentlich ein Meeting
  • Ansprechende Büroeinrichtung und Arbeitsumgebung schaffen (in Großraumbüros Ruheinseln gegen die Hektik), ergonomischen Arbeitsplatz einrichten
  • Gemeinsame Aktivitäten, Teameventes und Unternehmungen etablieren
  • Kleine Überraschungen wie Geburtstagsgeschenke in den Arbeitstag einbauen, z. B. mit der SpenditCard
  • Dankbarkeit zeigen, Lob und Komplimente machen

Lesen Sie hier weitere Tipps zur Mitarbeitermotivation.

Die SpenditCard ist das ideale Instrument, um die Bindung Ihrer Angestellten wie auch die Mitarbeiterzufriedenheit dauerhaft zu erhöhen. Nutzen Sie die einzelnen Module, ob Geschenke zu besonderen Anlässen, Zuschüsse zu den Internetkosten im Homeoffice oder das Jobticket. Mit einem solchen Gehaltsextra können Sie jedem bzw. jeder Mitarbeiter:in jährlich bis zu netto 780 Euro steuerfrei und 11.016 Euro netto pauschalversteuert zukommen lassen. Mehr über die Möglichkeiten erfahren Sie in unserem Beitrag zu steuerfreien Sachbezügen.

Oder möchten Sie Ihre Mitarbeiter:innen lieber mit gesundem Mittagessen belohnen? Mit der Lunchit App bauen Sie Tag für Tag einen positiven Kontakt zu auf und gewähren einen Zuschuss von bis zu 6,67 Euro täglich bzw. 1.500  Euro jährlich als Gehaltsbonus.

Schlechtes Betriebsklima schadet Produktivität eines Unternehmens

Ein schlechtes Betriebs- oder Arbeitsklima geht zulasten der Produktivität eines Unternehmens und kostet viel Geld. Die Fluktuation ist hoch und das Know-how verlässt das Haus. Auch die Einarbeitung neuer Mitarbeiter:innen ist teuer und kostet viel Zeit.

Für Unternehmen ist es daher wesentlich günstiger, gleich im Vorfeld in ein besseres Betriebsklima zu investieren. Eine höhere Produktivität durch erfolgreiche Mitarbeitermotivation bringt Ihnen schnell die investierten Aufwendungen zurück in die Kasse. Fachlich kompetente Arbeitskräfte bleiben Ihnen erhalten und sind zugleich einer Ihrer größten Wettbewerbsvorteile am Markt. Somit lohnt sich der ständige Blick auf das Wohl Ihres besten Kapitals – Ihre Mitarbeiter:innen.

Ruth Wiebusch

Ruth Wiebusch

Content Writer "Mitarbeiter-Benefits"

Ruth erstellt seit vielen Jahren Blogbeiträge für das SPENDIT Magazin. Sie ist Expertin auf den Gebieten Mitarbeitermotivation, steuerfreie Sachbezüge und New Work. Neben Inhalten für Online-Magazine kreiert sie PR-Texte, Marketingmaterialien und Content für Webseiten. Ihre Softskills: viel Erfahrung, Struktur, Empathie und Neugier.

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