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Betriebliches Gesundheitsmanagement: Grundlagen, Ziele und Umsetzung

von | Nov. 6, 2025 | Steuerfreie Sachbezüge

Gesunde Mitarbeitende sind produktiver und motivierter – genau hier setzt betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) an. Mit gezielten BGM-Maßnahmen und Ideen macht ein Unternehmen den Arbeitsplatz attraktiv, senkt Fehlzeiten und stärkt zugleich Teamgeist und Unternehmenskultur.

Key Facts rund um betriebliches Gesundheitsmanagement

  • Zweck: BGM schafft gesunde Arbeitsbedingungen und stärkt das Wohlbefinden der Mitarbeitenden. 
  • Säulen: Arbeitsschutz, Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF), Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM). 
  • Vorteile: Weniger Fehlzeiten, höhere Produktivität, bessere Mitarbeiterbindung, gestärkte Arbeitgebermarke. 
  • Systematischer Aufbau: Analyse, Zieldefinition, Maßnahmenplanung, Umsetzung, Evaluation und kontinuierliche Verbesserung.

Was ist betriebliches Gesundheitsmanagement?

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) beschreibt die systematische und strategische Förderung von Gesundheit, Motivation und Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden. Es umfasst alle Unternehmensbereiche, die das Wohlbefinden beeinflussen, und setzt auf nachhaltige Strukturen statt auf Einzelmaßnahmen.  

 

Ein wirksames betriebliches Gesundheitskonzept ist individuell auf das Unternehmen oder die Betriebsstätte abgestimmt, in die Führungsaufgaben integriert und lebt von der aktiven Beteiligung aller Beschäftigten. Die einzelnen Maßnahmen sind idealerweise systematisch geplant, gesteuert und fortlaufend kontrolliert.

Die drei Säulen des BGM

Das betriebliche Gesundheitsmanagement basiert auf drei zentralen Säulen, die Unternehmen dabei unterstützen, die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden zu fördern: 

 

1. Arbeitsschutz – gesetzlich verpflichtend 

Arbeitgeber müssen Arbeitsplätze so gestalten, dass Risiken für Leben und Gesundheit minimiert werden. Die zentrale Rechtsgrundlage bildet das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG). Ergänzende Regelungen liefern u. a. das Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG) und die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) 

 

Zu den praktischen Maßnahmen zählen Gefährdungsbeurteilungen, technische Schutzmaßnahmen, ergonomische Arbeitsplatzgestaltung und die Berücksichtigung psychischer Belastungen. 

 

2. Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) – gesetzlich verpflichtend
Mitarbeitende, die mehr als 42 Tage im Jahr krank sind, erhalten Unterstützung für die schrittweise Rückkehr an den Arbeitsplatz. Die Teilnahme ist freiwillig, das Angebot gesetzlich vorgeschrieben. 

 

3. Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) – freiwillig
Diese Säule umfasst Maßnahmen wie Bewegung, Ernährung, Stressmanagement oder Suchtprävention. BGF ist freiwillig, kann individuell auf die Mitarbeitenden zugeschnitten werden und wird von den Krankenkassen gefördert. Die BGF-Koordinierungsstellen beraten und leiten an die Ansprechpartner:innen der Krankenkassen weiter.

Ist betriebliches Gesundheitsmanagement im Unternehmen Pflicht?

Von den drei Säulen des betrieblichen Gesundheitsmanagements sind Arbeitsschutz sowie betriebliches Eingliederungsmanagement Pflicht 

 

Die betriebliche Gesundheitsförderung ist ein freiwilliges Angebot von Arbeitgebern.

Was ist der Unterschied zur betrieblichen Gesundheitsförderung?

  • BGM ist das Gesamtkonzept für gesundes Arbeiten im Unternehmen. 

 

Weitere Informationen und Anregungen finden Sie auch in unserem Whitepaper rund um die betriebliche Gesundheitsförderung.

Welche Themenbereiche umfasst das betriebliche Gesundheitsmanagement?

BGM deckt verschiedene Handlungsfelder ab, die zusammen die Gesundheit und Zufriedenheit der Angestellten fördern und die Leistungsfähigkeit des Unternehmens stärken sollen. Dazu gehören: 

 

  • Gesundheitsgerechte Unternehmenskultur: Werte wie Wohlbefinden und Wertschätzung werden aktiv gelebt. 
  • Arbeits- und Gesundheitsschutz: Sichere Arbeitsbedingungen und präventive Maßnahmen schützen vor gesundheitlichen Risiken. 
  • Personal- und Organisationsentwicklung: Förderung von Kompetenzen, flexible Strukturen und effiziente Prozesse steigern Motivation und Produktivität. 
  • Mitarbeiterorientierte Führung und Beteiligung: Feedback, Partizipation und wertschätzende Führung stärken das Engagement. 
  • Work-Life-Balance, Demografie und Diversity: Altersgerechte Arbeitsbedingungen, Vielfalt und eine ausgewogene Work-Life-Balance sichern langfristige die Leistungsfähigkeit der Belegschaft.

Warum ist betriebliches Gesundheitsmanagement wichtig und welche Ziele verfolgt es?

Ein wirksames BGM sorgt dafür, dass Arbeitnehmende langfristig gesund, motiviert und leistungsfähig bleiben. Die Ziele des betrieblichen Gesundheitsmanagements sind: 

 

  • Gesundheit, Motivation und Leistungsfähigkeit fördern 
  • Fehlzeiten (Absentismus) und Produktionsausfälle reduzieren 
  • Produktivität und Arbeitsqualität erhöhen 

 

Zudem tragen Arbeitsschutz, Prävention und das betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) dazu bei, Unfälle und Erkrankungen zu vermeiden und den Wiedereinstieg nach längerer Krankheit zu erleichtern. So wird Corporate Health Management zu einem zentralen Bestandteil nachhaltiger Unternehmensführung. 

Wie kann ein betriebliches Gesundheitsmanagement aufgebaut werden? Das BGM-Konzept

Der Bericht des Bundesministeriums für Gesundheit zum „betrieblichen Gesundheitsmanagement“ von 2021 unterstreicht: Ein Konzept für betriebliches Gesundheitsmanagement wirkt, wenn es systematisch, partizipativ und langfristig umgesetzt wird. Einzelaktionen reichen nicht aus.  

 

Entscheidend ist eine integrierte Strategie, die Führung, Mitarbeitende und Strukturen berücksichtigt und einbezieht. Alle Fachbereiche sollten in die Planung eingebunden werden. Nach der Umsetzung von Maßnahmen ist es wichtig, die Erfolge des Gesundheitsmanagements im Betrieb zu überprüfen 

 

Die Einführung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements erfolgt idealerweise in 5 Schritten:

1. Ausgangslage analysieren

  • Überblick verschaffen: Welche bestehenden Strukturen und Prozesse gibt es, wo bestehen Überschneidungen bei neuen Maßnahmen? 
  • Stakeholder identifizieren: Alle relevanten Personen, die in den BGM-Prozess eingebunden werden sollten. 
  • Stärken und Schwächen im Unternehmen mit Gesundheitsmanagement herausarbeiten. 
  • Ergebnisse transparent kommunizieren – als Grundlage für alle weiteren Schritte. 

 

Tipp: Frühzeitig Mitarbeitende einbeziehen, um Akzeptanz zu fördern und Bedarf zu ermitteln.

 

 

2. Klare Ziele des BGM und Verantwortlichkeiten festlegen

  • Strategische Ziele definieren: Harte Ziele (Kosten, Umsatz, Fehlzeiten) und weiche Ziele (Unternehmenskultur, Motivation, Wohlbefinden) festlegen. 
  • Zuständigkeiten im Unternehmen klären: HR, Führungskräfte, Gesundheitsbeauftragte. 
  • BGM in die Unternehmensstrategie integrieren – nicht als Einzelprojekt, sondern als Daueraufgabe. 

 

Tipp: Führungskräfte als Vorbilder einbinden, um den Erfolg zu sichern.  

 

 

3. Maßnahmen planen und umsetzen

  • Kombination aus Verhaltensprävention (Bewegung, Ernährung, Stressmanagement) und Verhältnisprävention (Arbeitsgestaltung, Entspannung am Arbeitsplatz, Ergonomie). 
  • Maßnahmen nach präventiv vs. korrektiv unterscheiden:
    • Präventiv: für alle Mitarbeitenden, z. B. Gesundheitskurse, Zuschuss zum Mittagessen.
    • Korrektiv: für Mitarbeitende mit gesundheitlichen Defiziten oder Motivationsproblemen. 
  • Maßnahmen können nach den drei Säulen des BGM gegliedert werden:
    • Arbeitsprozesse: Arbeitsbedingungen gestalten, psychische Belastungen minimieren.
    • Führung: Gesundes Führen durch Schulungen der Vorgesetzten.
    • Gesundheitsförderung: Kurse, Angebote, Präventionsmaßnahmen. 
  • Maßnahmen individuell anpassen, ggf. externe Partner (z. B. BGM-Berater:innen, Krankenkassen) einbeziehen. 

 

Tipp: Kleine Unternehmen können Netzwerke oder externe Dienstleister nutzen, um Ressourcen zu sparen. 

 

 

4. Wirkung messen und dokumentieren

  • Regelmäßige Evaluation: Teilnahme, Zufriedenheit, Fehlzeiten, Produktivität erheben. 
  • Kennzahlen nutzen: Langfristige Erfolgskennzahlen (z. B. Krankheitsquote) und Frühindikatoren (z. B. Stresslevel, Engagement) erfassen. 
  • Ergebnisse dokumentieren und kommunizieren – schafft Transparenz und Motivation. 

 

Tipp: Evaluation hilft auch, steuerliche Förderfähigkeit und Wirksamkeit nachzuweisen.

 

 

5. BGM kontinuierlich verbessern

  • Ergebnisse auswerten und Maßnahmen anpassen. 
  • BGM als festen Bestandteil der Unternehmenskultur etablieren. 
  • Nachhaltigkeit sichern durch regelmäßige Schulungen, Feedback und neue Impulse. 

 

Tipp: BGM ist ein fortlaufender Prozess, kein einmaliges Projekt. 

Digitales BGM – unverzichtbar für die Zukunft

Digitale Lösungen gewinnen im betrieblichen Gesundheitsmanagement zunehmend an Bedeutung. Apps, Tools und Plattformen wie digitale Wellbeing-Programme ermöglichen es Unternehmen, Gesundheitsthemen ganzheitlich, flexibel und standortunabhängig umzusetzen. Unternehmen wie Spendit unterstützen dabei mit praxisnahen Lösungen und steuerlich attraktiven Angeboten.

Wie hoch sind die Kosten für ein betriebliches Gesundheitsmanagement bzw. ist BGM steuerfrei?

Die Kosten für ein betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) variieren stark und hängen von den umgesetzten Maßnahmen sowie dem Einsatz interner Mitarbeitender oder externer Dienstleister ab. Kleine Programme liegen bei mehreren tausend Euro jährlich, während große Systeme schnell in den sechsstelligen Bereich gehen.  

 

In jedem Fall lohnt es sich für Arbeitgeber, gesetzliche Förderungen zu nutzen und Anbieter auszuwählen, die mit steuerfreien oder steueroptimierten Angeboten unterstützen:

BGM finanzieren: gesetzliche Fördermöglichkeiten

Laut Präventionsgesetz, insbesondere §§ 20 und 20b (SGB V), sind die Krankenkassen zur Förderung von Präventionsmaßnahmen verpflichtet. Unternehmen können finanzielle Zuschüsse beantragen, wenn ihre BGM-Maßnahmen den Kriterien des Leitfadens Prävention entsprechen. Wichtig ist, dass das BGM in einen strukturierten Prozess eingebunden ist. 

 

Darüber hinaus können Arbeitgeber ihren Mitarbeitenden Gesundheitsleistungen von bis zu 600 Euro jährlich steuerfrei anbieten, sofern diese den Anforderungen von § 3 Nr. 34 EStG entsprechen.  

 

Auch nicht zertifizierte Angebote – zum Beispiel eine Fitnessstudio-Mitgliedschaft – lassen sich unter bestimmten Bedingungen über den Sachbezug abrechnen.
 

Spendit unterstützt Unternehmen dabei, steuerfreie Benefits wie Gesundheitsangebote unkompliziert und rechtssicher umzusetzen – etwa mit der SpenditCard als flexibler Lösung für Mitarbeitervorteile.

Weitere Informationen finden Sie im Beitrag Betriebliche Gesundheitsförderung als Chance für Unternehmen.

Fazit

Unternehmen, die in das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden investieren, schaffen langfristig Motivation, Gesundheit und Produktivität. Mit Lösungen wie der SpenditCard oder spendit | Wellbeing lassen sich steuerfreie Gesundheitsangebote einfach und flexibel integrieren – ohne großen administrativen Aufwand.
 

Unser Team berät Sie gerne individuell zu Fördermöglichkeiten und passgenauen Konzepten für Ihr Unternehmen.

FAQ: Häufige Fragen zum betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM)

 

Was ist betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)? 
BGM ist ein strategisches Konzept zur Förderung von Gesundheit, Motivation und Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden. Es schafft gesunde Arbeitsbedingungen und stärkt das Wohlbefinden im Unternehmen. 

 

Welche Säulen hat das BGM?

Das BGM beruht auf drei Säulen:

  • Arbeitsschutz – gesetzliche Pflicht zum Schutz vor Gesundheitsrisiken.
  • Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) – Unterstützung nach längerer Krankheit.
  • Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) – freiwillige Angebote wie Bewegung, Ernährung oder Stressbewältigung. 

 

Warum ist BGM wichtig?

Ein wirksames BGM kann Fehlzeiten senken, die Produktivität steigern und die Bindung und Zufriedenheit der Mitarbeitenden stärken.

 

Wie wird BGM umgesetzt?

In 5 Schritten: Analyse, Zielsetzung, Planung und Umsetzung von Maßnahmen sowie regelmäßige Evaluation und Anpassung.

 

Wer ist für BGM verantwortlich?

Je nach Unternehmensgröße HR, Führungskräfte oder Gesundheitsbeauftragte – oft unterstützt durch externe BGM-Berater:innen oder Krankenkassen.

 

Sind BGM-Maßnahmen steuerfrei?

Nach § 3 Nr. 34 EStG sind bis zu 600 Euro pro Mitarbeitendem und Jahr steuerfrei, wenn die Maßnahmen zertifiziert sind.

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Ruth Wiebusch

Ruth Wiebusch

Freiberufliche Texterin

Ruth erstellt seit fünf Jahren Blogbeiträge für das Spendit Magazin. Sie ist Expertin auf den Gebieten Mitarbeitermotivation, steuerfreie Sachbezüge und New Work. Neben Inhalten für Online-Magazine kreiert sie PR-Texte, Marketingmaterialien und Content für Webseiten. Ihre Softskills: viel Erfahrung, Empathie, Neugier und Lust auf Abwechslung. 

Bitte beachten Sie, dass wir keine Steuer- oder Rechtsberatung erbringen dürfen und mit dieser Information keine Steuer- oder Rechtsberatung erbracht wird. Es handelt sich lediglich um allgemeine Informationen zu den von uns angebotenen Produkten, die auf den jeweiligen Sachverhalt Ihres Unternehmens im Einzelfall anzupassen und aus steuer- und rechtlicher Sicht zu würdigen sind. Bitte holen Sie eine auf Ihre Umstände zugeschnittene Beratung Ihres Steuer- bzw. Rechtsberaters ein, bevor Sie Entscheidungen, über die sich in Zusammenhang mit unseren Produkten ergebenden Themen, treffen. Es kann keine Haftung übernommen werden.

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