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Rage Quitting: Wenn Frust im Job die Oberhand gewinnt

von | Aug 28, 2023 | Mitarbeitermotivation

„Das reicht, ich kündige!“ Machen Menschen neigen bei Ärger, Frustration und Überlastung zu einer impulsiven Reaktion, auch Rage Quitting genannt. Woher kommt dieser Begriff, welche Gründe führen im Arbeitsumfeld dazu und wie können Sie als Arbeitgeber:in oder Chef:in das Phänomen Rage Quitting bei Arbeitnehmer:innen verhindern?

Rage Quit: Bedeutung des Begriffs im beruflichen Kontext

Rage Quitting beschreibt das abrupte Ende einer Zusammenarbeit bzw. eine impulsive Kündigung am Arbeitsplatz. Der Grund ist eine starke emotionale Belastung wie Frust oder Wut auf Vorgesetzte, Kollegen oder Kunden.

Die individuelle Stressresistenz und die persönlichen Bewältigungsstrategien spielen dabei eine wichtige Rolle – denn statt die Situation oder den Arbeitsplatz kurz zu verlassen, erstmal runterzukommen, die Emotionen zu verarbeiten und nach einer Lösung zu suchen, scheint einigen Menschen Rage Quitting des Jobs der einzige Ausweg zu sein.

Woher kommt der Ausdruck „Rage Quitting“?

Zum ersten Mal tauchte der Begriff „Rage Quit“ (auch „Ragequit“) Mitte der 2000er Jahre auf, und zwar im Umfeld der Videospiel- und Gaming-Szene. Nach einem Wutanfall oder auch ohne Ankündigung verlässt dabei ein Spieler das Multiplayer-Online-Spiel. Übersetzen lässt sich der Ausdruck mit „wütend aufgeben“ oder etwas „zornig beenden“.

Diese Gründe gibt es für Rage Quitting

Dem Ragequit liegt immer eine negative Emotion zugrunde. Weil dieses Gefühl sehr kraftvoll ist und der Moment unerträglich erscheint, führen Wut oder Frust zu einer schnellen, oft unüberlegten Reaktion. Da jeder Mensch unterschiedlich agiert, gibt es verschiedene Faktoren, die einen Einfluss auf Ragequitting haben und einen Kündigungsgrund darstellen können:

  • Überlastung durch hohen Arbeitsdruck und Überstunden: Wer zu wenig Unterstützung erhält, ist dauer-gestresst; gefangen im Gefühl, dem Arbeitspensum nicht gewachsen zu sein, kann Rage Quitting als einziger Ausweg erscheinen.
  • Ärger und Konflikte am Arbeitsplatz: Wenn Konflikte nicht gelöst werden und lange schwelen, führt das zu Unzufriedenheit, Ängsten und Frustration; der ein oder andere Angestellte kündigt lieber, als diesen Zustand dauerhaft zu ertragen.
  • Mangelnde Wertschätzung von Seiten des Arbeitgebers: Wer sich engagiert, aber keine positive Rückmeldung erhält, wird unzufrieden und frustriert; auf Dauer kann das zu einer inneren Kündigung und schließlich auch zur realen Kündigung führen.
  • Unfaire Behandlung, Sexismus, Rassismus bis hin zu Mobbing: Motivation und Engagement sinken in den Keller, wenn sich Arbeitnehmer:innen unfair behandelt fühlen; Mobbing kann sogar zu ernsten psychischen Erkrankungen wie Depression führen – die Kündigung scheint dann oft als einziger Ausweg.
  • Schlechte Bezahlung: Wenn Kolleg:innen für dieselbe Arbeit oder sogar weniger Engagement mehr Geld verdienen, ist Ärger vorprogrammiert.
  • Fehlende Weiterentwicklungsmöglichkeiten: Arbeitnehmer:innen, die seit Jahren dasselbe tun, ohne Aussicht auf Veränderung, können von Langweile über Wut bis zu Resignation eine Bandbreite von Gefühlen entwickeln, die womöglich einem Rage Quit den Weg bereiten.
  • Psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angstzustände und Panikattacken: Wer psychisch erkrankt ist, ist oft weniger belastbar; das kann in bestimmten Situationen Rage Quitting begünstigen.

Fazit: Wenn Überlastung und Unzufriedenheit über einen längeren Zeitraum anhalten, kann sich die Frustration aufstauen und letztendlich zu einem Verlust der Selbstkontrolle, einem Wutausbruch und einer emotionalen Kündigung führen.

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Welche negativen Auswirkungen hat ein Rage Quit?

Wahrscheinlich haben die meisten im Job schon einmal einen Moment erlebt, in dem sie am liebsten wutentbrannt gekündigt und alles hingeschmissen hätten. Rage Quitting ist deshalb grundsätzlich nachvollziehbar. Doch es bringt in fast allen Fällen nur kurzfristige Erleichterung, die negativen Konsequenzen müssen dann dauerhaft getragen werden:

  • Jobverlust und Arbeitslosigkeit: Nach einem Rage Quit bleibt allein die Kündigungsfrist, um einen neuen Job zu finden. Ansonsten droht Arbeitslosigkeit. Auch das Loch im Lebenslauf dürfte bei zukünftigen Bewerbungen schwer zu erklären sein.
  • Finanzielle Sorgen: Ohne Plan eine Anstellung zu verlassen führt dazu, dass das regelmäßige Einkommen wegfällt, während Lebenshaltungskosten wie Miete, Versicherungen und Lebensmittel weiterhin bezahlt werden müssen. Wer nicht bald einen neuen Job findet, wird sich stark einschränken müssen und leidet unter negativen finanziellen Konsequenzen bzw. Geldsorgen.
  • Psychische Probleme: Viele bereuen nach dem Rage Quitting ihren Ausbruch, schämen sich aber zu sehr, um das klärende Gespräch zu suchen. Sorgen über die eigene berufliche Zukunft, Reue über den emotionalen Ausbruch und ein Abrutschen in negative Gedankenspiralen können die Folge sein. Das kann sogar bis hin zu Angstzuständen oder Depressionen führen. Dann ist es hilfreich, professionelle Unterstützung oder ein Coaching in Anspruch zu nehmen, um den Vorfall zu verarbeiten und die Zukunft positiv in Angriff zu nehmen.

Wie können Arbeitgeber Rage Quitting verhindern?

Der beste Weg, einen Rage Quit zu verhindern, ist ein offenes Gespräch zwischen Mitarbeiter:in und Vorgesetztem, um herauszufinden, wie das Unternehmen Stress reduzieren und welche Lösungen es für Herausforderungen und Probleme geben kann.

Rage Quitting vermeiden in fünf Schritten

Hier kommen einige Vorschläge, mit denen Unternehmen Rage Quitting vermeiden können:

  1. Flexible Arbeitsmöglichkeiten: Ob 4-Tage-Woche, Remote Work, hybrides Arbeiten, Gleitzeit oder Sabbatical: Dank flexibler Modelle können Mitarbeitende ihren Alltag relativ frei gestalten und so Stress mindern. Manchmal hilft räumlicher Abstand wie der im Homeoffice auch, eine Konfliktsituation mit Vorgesetzten oder Kollegen zu entschärfen.
  2. Aufstiegs- und Karrierechancen: Wer seine Karriere im Unternehmen bereits fest geplant hat, fühlt sich seinem Arbeitgeber verbunden(er) und wird sich eine Kündigung genau überlegen. Bieten Sie Ihren Angestellten parallel auch Weiterbildungs- und Fortbildungsmaßnahmen.
  3. Faire Bezahlung: Unfaire Entlohnung erzeugt Frust und kann dazu führen, dass sich lange gehegter Groll plötzlich entlädt. Inflationsausgleich und Bezahlung von Überstunden können Rage Quitting somit vorbeugen.
  4. Körperlicher Ausgleich: Stress lässt sich durch Sport mindern. Arbeitgebende können das unterstützen, indem sie das Fitnessstudio für Mitarbeiter:innen bezuschussen oder betriebliche Gesundheitsmaßnahmen Auch die Resilienz zu stärken kann einen wertvollen Beitrag leisten.
  5. Wertschätzung: Wenn Sie fehlender Anerkennung vorbeugen möchten, bieten Sie Ihren Mitarbeiter:innen doch beliebte Extras zum Gehalt an wie Geburtstagsgeschenke, Jobtickets oder Internetzuschüsse. Das geht ganz einfach und digital mit der SpenditCard.

Rage Quitting vorbeugen

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Fazit

Rage Quitting kann für alle Beteiligten negative Folgen und unangenehme Auswirkungen haben. Um eine impulsive Kündigung zu vermeiden, ist es für Arbeitnehmer:innen wichtig, auf sich selbst zu achten, rechtzeitig Unterstützung zu suchen und konstruktive Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Die Kommunikation mit Vorgesetzten und eine ausgewogene Work-Life-Balance sind zentrale Elemente, um im Job langfristig gesund und zufrieden zu bleiben und das eigene Wohlbefinden zu stärken.

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Carolin Will

Carolin Will

Autorin

Carolin war bei Spendit für die Bereiche Content und Social Media zuständig. Ihr Fokus lag dabei auf der Gewinnung junger Talente und dem Wandel der Arbeitswelt hin zu Arbeitnehmerwertschätzung.

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