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Loud Quitting: die neue Form der Kündigung
Ob toxische Arbeitsumgebung, schlechte Bezahlung oder vermeintliche Ungerechtigkeit – wer es im Job nicht mehr aushält, plant den Abgang. Statt leise zu gehen und auf ein positives Zeugnis zu hoffen, kündigen einige mit großem Knall. Dieser Trend nennt sich Loud Quitting. Was das für Unternehmen und den Quitter selbst bedeutet? Erfahren Sie hier mehr.
Das ist Loud Quitting: Bedeutung
Loud Quitting, deutsch: lautes Kündigen, ist nach Quiet Quitting ein neuer Arbeitstrend. Fast 20 Prozent aller Arbeitnehmenden weltweit kündigen inzwischen laut, so eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Gallup unter mehr als 122.000 Beschäftigten.
Während Angestellte beim Quiet Quitting ihre Leistung im Stillen reduzieren und nur noch Dienst nach Vorschrift machen, zeigen sie ihren Unmut, ihre Wut und Frustration beim Loud Quitting offen und lautstark, mitunter abfällig, auf jeden Fall öffentlichkeitswirksam.
Im Kern der Unzufriedenheit steht meist eine negative Erfahrung mit dem Arbeitgeber, mit den Arbeitsbedingungen bzw. der Arbeitskultur, der Unternehmensstruktur, dem Gehalt, mit Kolleg:innen oder dem/der direkten Vorgesetzten.
Arbeitnehmenden, die laut kündigen, geht es oft nicht (nur) um Rache, sondern auch darum, mit Beendigung des Arbeitsverhältnisses auf Missstände aufmerksam zu machen, eine Änderung anzustoßen und neue Bewerber:innen vorzuwarnen.
Loud Quitting als Gegentrend zu Quiet Quitting?
Dem ersten Anschein nach ist Loud Quitting ein Gegentrend zu Quiet Quitting. In der Realität kann der lauten, wütenden Kündigung aber durchaus eine Phase innerer Kündigung vorausgehen. Wer nach einigen Monaten des Rückzugs und unengagierter Beschäftigung eine neue Arbeitsstelle gefunden hat und nicht mehr auf Chef und Arbeitskolleg:innen angewiesen ist, kann dann durchaus seinen Gefühlen lautstark Luft machen.
Zum anderen ist es auch Typsache, ob jemand ungute Gefühle verdrängt und in sich hineinfrisst, um Konflikte zu vermeiden, oder sie offen nach außen trägt und Konfrontation provoziert.
Statt eines Gegentrends könnte man also eher von einer Bandbreite an Kündigungsmöglichkeiten sprechen. Wobei die höfliche Kündigung immer noch der Regelfall ist. Und das aus gutem Grund: Denn auch wenn es sich möglicherweise befreiend anfühlt, sich an seinem Arbeitgeber zur rächen oder Ungerechtigkeit öffentlichkeitswirksam anzuprangern, kann Loud Quitting negative Auswirkungen auf die Jobsuche und den weiteren Lebensweg haben. Denn welches Unternehmen möchte schon anstrengende, unloyale Mitarbeitende?
Welche weiteren negativen Auswirkungen ein Loud Quit haben kann, erfahren Sie in unserem Beitrag „Rage Quitting: Wenn Frust im Job die Oberhand gewinnt“.
Diese Gründe für Loud Quitting gibt es
Warum jemand einen Abschied mit Knall wählt, kann ganz unterschiedliche Ursachen haben. Die wichtigsten sind:
- Fehlende Work-Life-Balance: Zu hohe Arbeitsbelastung vermittelt Menschen das Gefühl, im Hamsterrad festzustecken; das kann zu Frustration, Depression und Burnout führen – oder zu Wut und Aggression, die im Loud Quit enden.
- Schlechte Bezahlung: Wer sich finanziell wenig wertgeschätzt fühlt, kündigt oft über kurz oder lang; angestaute Frustration kann sich dann den Weg in die Öffentlichkeit bahnen.
- Enttäuschte Erwartungen: Wenn sich ein Mitarbeitender in einem Projekt engagiert, aber die Rückmeldung ausbleibt, wenn eine Gehaltserhöhung oder eine neue Position immer nur versprochen, aber nie eingelöst werden, führt das zu Unzufriedenheit.
- Mobbing: Bei Mobbing kann die Kündigung dem oder der Gemobbten als einziger Ausweg erscheinen; monate- oder jahrelang aufgestaute Wut entlädt sich dann im Loud Quitting.
- Mangelnde Führungskultur: Mikromanagement, Sexismus oder Rassismus, fehlende Kommunikation, mangelnde Kompetenz… Wenn Angestellte mit ihrer Führungskraft unzufrieden sind, hat das negative Auswirkungen auf Motivation, Engagement und die Bindung ans Unternehmen; und einige möchten neue Kandidat:innen vor solch einem Unternehmen warnen und wählen den öffentlichkeitswirksamen Ausstieg.
Loud Quitting Examples bzw. Beispiele
Es gibt verschiedene Wege, wie Loud Quitter ihrem Unmut Ausdruck verleihen. Manchmal beschränken sie sich auf Konfrontationen im Büro und Kollegenkreis, manchmal wird daraus eine richtige Protestaktion:
Im Arbeitsalltag
Um Kolleg:innen und Vorgesetzte direkt mit den Gründen der Kündigung zu konfrontieren, machen einige Quitter ihrem Unmut im Arbeitsalltag Luft: Sie lästern beim Mittagessen, stoßen in Meetings Diskussionen an oder verschicken E-Mails mit ihren Kritikpunkten.
Über soziale Netzwerke
Die Loud Quitting Video-Botschaft per Livestream erreicht Familie, Freund:innen und Kolleg:innen über YouTube, Instagram oder WhatsApp. Auf diesem Weg wird die Kritik am Arbeitgeber öffentlich. Nicht nur die Follower:innen erfahren die Motive der Kündigung, sondern möglicherweise auch eine breite Öffentlichkeit, wenn der Post viral geht.
Als offener Brief
Auch in einem offenen Brief lassen sich Missstände in einem Unternehmen und die Gründe für die eigene Kündigung öffentlich machen. Dieser Brief kann per Mail ans gesamte Unternehmen oder sogar an Kunden verschickt werden.
Als Protestaktionen
Eine kreative Form, der eigenen Unzufriedenheit Ausdruck zu verleihen, ist eine Protestaktion. Ob Plakate, Banner oder Flugblätter: Solche Aktionen auf dem Firmengelände sorgen für jede Menge Aufmerksamkeit.
Als Rage Quit
Mit einem Wutausbruch kündigen, alles hinschmeißen und den Arbeitsplatz verlassen: Wer den Rage Quit wählt, hat die Aufmerksamkeit mit Sicherheit auf seiner Seite. Aber mit Sicherheit auch einige Probleme – mehr dazu erfahren Sie in unserem Beitrag „Rage Quitting: Wenn Frust im Job die Oberhand gewinnt“.
Wie können Unternehmen Loud Quitting vermeiden?
Was bedeutet Loud Quitting für Unternehmen?
Wenn Mitarbeitende ihren Unmut über verkrustete Strukturen, Diskriminierung oder schlechten Führungsstil offen äußern, ist das für Unternehmen zum einen unangenehm, zum anderen aber auch eine Chance. Denn sobald Vorgesetzte ihren Angestellten wirklich zuhören, vermitteln sie ihnen das Gefühl, gesehen und ernst genommen zu werden. Das stärkt die Bindung ans Unternehmen und fördert eine positive Unternehmenskultur bzw. Employer Value Proposition. Und das wiederum führt zu motivierten Mitarbeitenden, die sich einbringen und das Unternehmen voranbringen.
Doch es geht für Chefs nicht nur ums Zuhören. In einem nächsten Schritt ist es wichtig, an Missständen auch wirklich etwas zu ändern. Konkrete Ideen dazu, wie sich das Betriebsklima dauerhaft verbessern lässt, finden Sie in unserem Beitrag „Praxis-Tipps, wie Sie das Betriebsklima verbessern“. Wenn es am Führungsstil eines Vorgesetzten hapert, kann Ihnen „Managementstile: Diese Tipps sollten Teamleiter kennen“ weiterhelfen. Und wenn es um Gleichstellung geht, finden Sie hier kompakte Infos: „Das können Unternehmen für LGBT-Gleichstellung in der Arbeitswelt tun“.
Gegen ungerechtfertigte und unwahre Unterstellungen dürfen sich Unternehmen selbstverständlich auch wehren. Neben einer Abmahnung oder Kündigung kann das bis zu einer Schadensersatzforderung wegen übler Nachrede reichen.
Zufriedene Mitarbeitende kündigen weder laut noch leise
Wie sorgen Sie als Arbeitgeber dafür, dass Ihre Angestellten langfristig motiviert bleiben? Ein wichtiger Baustein sind Mitarbeiter-Benefits – ob ein Zuschuss zum Fitnessstudio, arbeitgeberfinanziertes Mittagessen, ein Internetzuschuss im Homeoffice oder das kostenfreie Jobticket. Nutzen Sie dafür unsere maßgeschneiderten Angebote für Start-ups, Mittelständler und Großunternehmen:
Fazit
Für Arbeitgeber stellt Loud Quitting eine Herausforderung dar, aber auch eine Möglichkeit zur Verbesserung der Unternehmenskultur. Wer hinhört und Missstände aus der Welt räumt, kann die Bindung der eigenen Mitarbeitenden ans Unternehmen stärken und somit den langfristigen Unternehmenserfolg sichern helfen.
Gleichzeitig müssen Vorgesetzte aber auch gegen ungerechtfertigte Anschuldigungen vorgehen und klare Grenzen setzen, um den Ruf und die Integrität des Unternehmens zu schützen.
Ruth Wiebusch
Freiberufliche Texterin
Ruth erstellt seit fünf Jahren Blogbeiträge für das Spendit Magazin. Sie ist Expertin auf den Gebieten Mitarbeitermotivation, steuerfreie Sachbezüge und New Work. Neben Inhalten für Online-Magazine kreiert sie PR-Texte, Marketingmaterialien und Content für Webseiten. Ihre Softskills: viel Erfahrung, Empathie, Neugier und Lust auf Abwechslung.
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