Home > Arbeitswelt im Wandel > Stundensatz 2023: Verstehen, berechnen und erfolgreich kalkulieren

Stundensatz 2023: Verstehen, berechnen und erfolgreich kalkulieren

by | Sep 8, 2023 | Arbeitswelt im Wandel

Dienstleister und Selbständige stellen nach Leistungserbringung eine Rechnung mit Stundensatz. Aber was bleibt von diesem Honorar letztlich zum Leben? Wie funktioniert die Stundensatzkalkulation und wie lassen sich Lohnkosten pro Stunde berechnen? Erfahren Sie in unserem Beitrag, wie Sie den Stundenlohn kalkulieren und einen Mitarbeiter-Stundensatz für Festangestellte berechnen können.

Was ist ein Stundensatz?

Ein Stundensatz (Stundenverrechnungssatz) ist der Betrag, den eine Person für jede geleistete Arbeitsstunde bzw. ihre Arbeitsleistung pro Stunde erhält. Er dient dazu, den Wert der erbrachten Arbeit zu messen und den Lohn bzw. das Gehalt entsprechend zu berechnen. Der Stundensatz kann von verschiedenen Faktoren abhängen, wie zum Beispiel der Qualifikation des Arbeitnehmenden, der Art der Tätigkeit und dem regionalen Arbeitsmarkt. Der Stundensatz ist normalerweise ein Nettobetrag, zu dem noch Steuern hinzukommen.

Gesetzlicher Mindestlohn in Deutschland von 2015 bis 2023

Die nächste Erhöhung des Mindestlohns findet zum 1. Januar 2024 statt. Am 30. Juni 2023 legt die Mindestlohnkommission einen Vorschlag zur Erhöhung vor.

spendit-magazin-grafik-Mindestlohn-1000x500

spendit-magazin-grafik-Mindestlohn-1000×500

Warum wird der Stundensatz berechnet?

Den Stundensatz auszurechen ist für Arbeitgebende und Arbeitnehmende gleichermaßen wichtig.

Für Arbeitgeber:innen ermöglicht der Stundensatz eine genaue Kalkulation der Kosten für Personal und Betrieb. Wenn ein Unternehmen einen Überblick über die aktuelle Auftragslage und seine Fixkosten hat, ergibt sich daraus der Stundensatz, um kostendeckend arbeiten zu können. Selbstverständlich variiert das Monatsgehalt innerhalb eines Betriebs je nach Position und Aufgabenfeld.

Arbeitnehmer:innen können sich mit Berechnung des Stundensatzes auf Gehaltsverhandlungen vorbereiten und ihn als Argument anführen. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Beitrag „Die besten Argumente: Gehaltsverhandlung sicher führen“.

Für Freiberufler:innen, Selbständige und Dienstleistende ist es wichtig, den Stundensatz genau zu kalkulieren, da davon noch Steuern, Neben- und Betriebskosten abgehen. Nur wenn der notwendige Umsatz erreicht wird, können sie auf Dauer gewinnbringend wirtschaften.

Was beinhaltet ein Stundensatz?

Es gibt einige wichtige Punkte, die Sie bei der Stundensatz-Kalkulation beachten sollten:

  • Fixe Betriebskosten: Diese Kosten fallen monatlich bzw. dauerhaft in einem Unternehmen an; neben Löhnen und Gehältern für Mitarbeiter:innen zählen dazu Miete, Strom, Heizung oder auch Versicherungen.
  • Variable Betriebskosten: Materialkosten, Rohstoffpreise, Energie- und Transportkosten, Fremdleistungen, Löhne für Akkordarbeit, aber auch Marketing und Werbung fallen in diesen Bereich.
  • Personalkosten im Detail: Hierzu zählen direkte Kosten wie der Lohn bzw. das Gehalt, aber auch indirekte Kosten wie Sozialaufwendungen, Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall, Urlaubsgeld etc.
  • Unproduktive Zeit: In diesem Zeitraum wird kein Gewinn für das Unternehmen erwirtschaftet; dazu zählen Wochenenden, Feiertage und Fahrzeiten, aber auch administrative Tätigkeiten wie Ablage oder Akquise.
  • Steuern: Je nach Rechtsform zahlen Unternehmen verschiedene Arten von Steuern, u. a. Ertragssteuer (Einkommensteuer, Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer), Verbrauchssteuer (u. a. Umsatzsteuer) und Substanzsteuer (z. B. Grundsteuer).
  • Risikofaktoren: Inflation, steigende Rohstoffpreise, schwankende Wechselkurse oder ungünstige Preisentwicklungen gehören zum Marktrisiko jedes Unternehmens und sollten in den Stundensatz eingepreist werden.
  • Rücklagen: ein wichtiger Punkt, um unproduktive Zeiten ausgleichen und bspw. in neue Technologien investieren zu können.
  • Gewinn: Neben allen Kosten bleibt ein Betrag X, den eine Person monatlich braucht, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Dieser Gewinn muss im Stundensatz einkalkuliert sein.

Der Stundensatz auf einen Blick

  • Betriebskosten inkl. Personalkosten
  • Unproduktive Zeit
  • Steuern und Abgaben
  • Risikofaktoren
  • Rücklagen
  • Gewinn

Stundensatz kalkulieren: So können Sie den Stundensatz berechnen

Die Berechnung des Unternehmerlohns kann etwas komplex sein, aber im Grunde genommen muss ein:e Unternehmer:in überlegen, wieviele Tage er bzw. sie realistischerweise pro Jahr arbeitet.

Nach Abzug von Wochenenden, Krankheitstagen und Urlaubstagen bleiben etwa 218 Arbeitstage. Monatlich ergeben sich daraus rund 18 Arbeitstage. Hiervon muss die unproduktive Zeit (für Fahrten, Rechnungsstellung, Akquise etc.) abgezogen werden. Je nach Unternehmen kann sich diese Zeit auf ein Viertel bis ein Drittel der Arbeitsstunden belaufen.

Es bleiben etwa 12 bis 13,5 Tage monatlich an produktiver Zeit.

So berechnen Sie die produktive Arbeitszeit

  • Wochenenden pro Jahr: 104 Tage
  • Feiertage: ca. 11 pro Jahr, variiert je nach Bundesland
  • Urlaub: mind. 20 Tage pro Jahr (gesetzlicher Mindestanspruch)
  • Weitere Fehlzeiten: Fort- und Weiterbildungen, Mutterschutz, Krankheiten, Kuren etc.
    • Anzahl Arbeitstage

Bei einem Tagespensum von 7 Stunden kommen wir bei 13,5 Tagen auf 94,5 Stunden monatlich. Möchte ein:e Unternehmer:in ohne Angestellte 2.500 Euro pro Monat verdienen und rechnet mit 1.200 Euro Betriebskosten, sind das insgesamt 3.700 Euro. Geteilt durch 94,5 Stunden beläuft sich der Stundensatz auf 39,15 Euro. Steuern und Abgaben, Rücklagen und Gewinnaufschlag müssen zu diesem Stundensatz zugerechnet werden.

Gerade für Selbständige und Dienstleister:innen ist es wichtig, ihren Stundensatz nach Abschluss eines Projekts nachzukalkulieren. Wer die tatsächlich angefallenen Kosten und die investierte Zeit überprüft, kann feststellen, ob der Stundensatz angemessen ist oder ggf. zukünftig erhöht werden muss.

Stundensatzrechner und selbstständige Stundensatz-Rechner können bei der Berechnung helfen. Unternehmer:innen sollten ihren Stundensatz jährlich prüfen und je nach Branche an den aktuellen Stundensatz 2023 anpassen, da sich variable Kosten stetig ändern. Laut Personalplattform freelancermap lag der durchschnittliche Stundensatz von Freelancer:innen im D-A-CH-Raum 2022 bei rund 96 Euro netto und liegt 2023 wohl knapp darüber.

Zufriedene Mitarbeiter:inen mit Spendit

Sie erstatten Ihren Angestellten bereits die Reisekosten, möchten aber noch einen Schritt weitergehen? Dann nutzen Sie Spendit Mobility und motivieren Sie Ihre Mitarbeiter:innen mit begehrten Benefits zusätzlich zum Arbeitslohn. Wie das geht?

SpenditCard Arrangement mit Karten

Lunchit

Die digitale Essensmarke, die die ganze Stadt zur Kantine macht

Zuschuss zum Mittagessen leicht gemacht: Mit Lunchit (seit 2016 digital per App möglich) können Arbeitgeber Ihren Mitarbeiter:innen bis zu 6,90 Euro Euro pro Tag steuerbegünstigt, u.U. steuerfrei bezuschussen (R 8.1 Abs. 7 Nr. 4 LStR).

spendit-lunchitapp+recipe-11

SpenditCard

Die beliebte Sachbezugskarte im firmeneignen Design

Nutzen Sie jetzt alle Steuervorteile mit einer Visa Prepaid Karte. Mit der SpenditCard bieten Sie Ihren Mandanten ein einfaches, smartes und digitales Werkzeug um Sachbezüge zu nutzen und gleichzeitig Steuern zu sparen.

spendit-spenditcardapp+card-11

Mobility

Das flexibelste Mobiliäts-Budget, das Nachhaltigkeit fördert

Mit unseren smarten Mitarbeiter Benefits bieten wir unseren Kunden und Partner attraktive Werkzeuge zur Steueroptimierung und Mitarbeiterbindung. Werden Sie jetzt Partner und profitieren Sie von attraktiven Sonderkonditionen.

spendit-mobilitydticketapp+card-11

Praxisbeispiel Handwerk für die Stundensatzkalkulation

Für eine Handwerkerstunde müssen Auftraggeber durchschnittlich 45 bis 65 Euro bezahlen – je nach Branche, Region und Arbeitszeit auch mehr. Wie setzt sich dieser Betrag zusammen und ist der Stundensatz für Handwerksbetriebe damit kostendeckend kalkuliert?

Die abgerechnete Arbeitsstunde enthält zum einen den Stundenlohn, in diesem Fall angesetzt mit 18 Euro. Hinzu kommen Lohnnebenkosten (wie Sozialversicherung, Urlaubs- und Feiertage), Gemeinkosten (Raumkosten, Fahrzeug, Kommunikation, Reparaturen, betriebliche Versicherungen), Gewinn sowie die Umsatzsteuer von 19 Prozent, die ans Finanzamt geht. Daraus ergibt sich folgende Beispielrechnung:

Bruttostundenlohn bzw. Stundensatzbasis: 18,00 Euro
Lohnnebenkosten: 12,45 Euro
Gemeinkosten: 18,22 Euro
Gewinnzuschlag: 2,53 Euro
Stundenverrechnungssatz netto: 51,20 Euro
19 Prozent Umsatzsteuer: 9,73 Euro
Stundenverrechnungssatz brutto: 60,93 Euro

Fazit: Genaue Kalkulation sichert angemessenen Stundensatz

Ein Überblick über die tatsächlichen Kosten, unproduktive Zeiten, Abgaben und Steuern, Risikofaktoren sowie marktübliche Sätze bzw. das Durchschnittsgehalt erlaubt es Angestellten, Selbständigen und Arbeitgebenden, eine realistische Stundensatzberechnung vorzunehmen.

Durch eine genaue Kalkulation und regelmäßige Nachkalkulation können Dienstleister und Unternehmen sicherstellen, dass der Stundensatz angemessen ist und zu einer gesunden finanziellen Situation führt.

Ruth Wiebusch

Ruth Wiebusch

Content Writer "Mitarbeiter-Benefits"

Ruth erstellt seit vielen Jahren Blogbeiträge für das SPENDIT Magazin. Sie ist Expertin auf den Gebieten Mitarbeitermotivation, steuerfreie Sachbezüge und New Work. Neben Inhalten für Online-Magazine kreiert sie PR-Texte, Marketingmaterialien und Content für Webseiten. Ihre Softskills: viel Erfahrung, Struktur, Empathie und Neugier.

Über 7.000 zufriedene Firmenkunden nutzen unsere smarten Mitarbeiter-Benefits 

Avira-logo-stage-new
Lufthansa-logo-stage-new-alternative
Redhat-logo-stage-new
Fidor-Bank-logo-stage-new
DRK-logo-alternativ
Signavio-logo-stage-new
Candis-logo-stage-new
sem-boutique-logo-stage-new
Sskmuenchen-logo-partner-stage-new
BASF-logo-stage-new
Nestle-logo-stage-new
pro7s1-logo-stage-new
Rewe-digital-logo-stage-new
unu-logo-stage-new
Bitpanda-logo-stage-new
fressnapf-logo-stage-new
Einhorn-logo-stage-new
KTM-logo-stage-new
Auszeichnungen
deutscher-b2b-award-kundenzufriedenheit
deutscher-b2b-award-kundenservice
deutscher-b2b-award-preis-leistung
innovationspreis-it
top-50-wachstumssieger-gruenderszene
hr-award-oesterreich
Unsere Kooperationspartner
spendit-logo-visa
Deutsche_Bank-Logo
barmer-logo_Barmer-logo
WoltersKluwer-logo

Alle Bankdienstleistungen werden von der Solaris angeboten.