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Steigern Sie mit Job Crafting die Motivation und Bindung Ihrer Mitarbeitenden

by | Aug 14, 2024 | Mitarbeitermotivation

Leidenschaftlicher und erfolgreicher arbeiten, indem man den Job mehr auf die eigenen Bedürfnisse ausrichtet und die Stelle zum Traumjob macht – das verspricht Job Crafting. Lesen Sie hier, was hinter der Methode steckt, wie der Ansatz Job Crafting die Beziehung zum Arbeitsengagement verändern kann und wie sich das Konzept Job Crafting auch in Ihrem Unternehmen umsetzen lässt.

Job Crafting: Definition

Die Arbeit individuell gestalten und das Arbeitsumfeld sowie die Arbeitsaufgaben an eigene Bedürfnisse und Fähigkeiten anpassen – das meint der Begriff Jobcrafting (auch: Job Crafting) auf Deutsch.  

 

Statt vorschnell zu kündigen und sich auf die Suche nach dem vermeintlichen Traumjob zu begeben, geht es für Mitarbeiter:innen darum, die momentane Arbeitssituation (das Aufgabenprofil, den Arbeitsplatz/Arbeitsort und das Arbeitsumfeld), aber auch die Beziehungen zu Vorgesetzten und Arbeitskolleg:innen aktiv mitzugestalten und optimal auszurichten. Damit halten mehr Engagement, Leidenschaft, Spaß und Sinn Einzug in die berufliche Tätigkeit – Aspekte, die für den beruflichen Erfolg unabdingbar sind.   

 

Selbst kleine Anpassungen können dazu beitragen, dass Arbeitnehmer:innen ihre Fähigkeiten, Werte, Bedürfnisse und Interessen mehr in die Arbeit einbringen. Und wer seine Arbeit mitgestalten kann und Verantwortung übernimmt, ist grundsätzlich gesünder und zufriedener; zu diesem Schluss kommen zahlreiche Untersuchungen, zuletzt auch die Studie „Social health @work“ der Barmer Versicherung und der Universität St. Gallen.

Sie möchten wissen, wie zufrieden Ihre Mitarbeitenden sind?

Nutzen Sie eine eNPS-Erhebung, um Engagement und Loyalität Ihrer Angestellten zu messen. Wie das konkret funktioniert, erfahren Sie in unserem Beitrag Mitarbeiter Engagement: Wie Unternehmen das Employee Engagement messen und steigern“.

Job Crafting stammt ursprünglich aus der Organisationspsychologie und gründet sich auf das Konzept von Amy Wrzesniewski und Jane E. Dutton (Yale University). Sie definierten drei Felder für Job Crafting: 

 

  • Task Crafting: Mitbestimmung der Inhalte (Umfang von Aufgaben, deren Reihenfolge)  
  • Cognitive Crafting: Bedeutungsänderung (die Art, wie Aufgaben wahrgenommen werden) 
  • Relational Crafting: Veränderung des sozialen Miteinanders (Veränderung der Interaktion mit Kolleg:innen) 

 

Das Ziel: aus langweilig gewordenen Abläufen und Routinen auszubrechen, die Arbeit auf die eigenen Stärken auszurichten, die intrinsische Motivation zu erhöhen und so zu mehr Sinnerfüllung bei der Arbeit zu finden.  

Job Crafting steigert die intrinsische Motivation

Extrinsische und Intrinsische Motivation für Arbeitnehmer

Welche Vorteile bietet Job Crafting?

Job Crafting hilft HR, die Motivation von Mitarbeitenden aufrechtzuerhalten, Unzufriedenheit vorzubeugen und Loud Quitting oder gar Rage Quitting zu verhindern. Der Aufwand und die Kosten, um diese Methode anzuwenden, halten sich in Grenzen – das beweisen zahlreiche Job-Crafting-Beispiele.  

 

Job Crafting lässt sich an fast jedem Arbeitsplatz umsetzen und zahlt auf die Interessen, Werte, die Gesundheit, Kreativität und Leistungsbereitschaft von Angestellten ein. Und damit auf die positive Entwicklung des gesamten Unternehmens. 

Höhere Produktivität und Leistung

Wer seine Arbeit mitgestalten kann, erledigt sie meist zufriedener, ist motivierter und damit auch produktiver. Eine freie Arbeitsplatzgestaltung trägt dazu bei, dass Angestellte nicht dem Quiet Quitting (innerer Kündigung) verfallen, sondern ihrer Arbeit effizient nachgehen. Das wiederum wirkt sich positiv auf die Kennzahlen des Unternehmens aus und erweist sich als Erfolgsfaktor für HR.

Stärkere Mitarbeiterbindung

Angestellte, die ihre Arbeit aktiv mitgestalten und sich selbst einbringen können, verhalten sich in der Regel loyaler und fühlen sich stärker an ihren Arbeitgeber gebunden. Wer Entwicklungschancen im eigenen Unternehmen sieht, bildet sich weiter, steigt auf und bleibt einer Firma auch über Jahre treu. Arbeitgeber bleiben damit Kündigungen, hohe Fluktuation, aufwändiges Recruiting und die Einarbeitung neuer Fachkräfte erspart. Und damit spart Job Crafting Unternehmen bares Geld.

Erhalt der Gesundheit 

Job Crafting ermöglicht es Angestellten, Kontrolle über ihre Arbeit, die Arbeitszeiten und den Arbeitsplatz zu erhalten. Mitbestimmung führt dazu, dass es seltener zu Stress, Fehlzeiten oder gar Burnout kommt. Eine ausgewogene Work-Life-Balance dank hybridem Arbeiten, ein ergonomischer Arbeitsplatz oder auch ausreichend Pausen mit gesunden Mahlzeiten stärken die Resilienz und tragen nachweislich zur Gesunderhaltung bei. 

 

Wie Sie Ihren Angestellten bei der Stressbewältigung am Arbeitsplatz mit einfachen Methoden helfen, erfahren Sie hier.

Mittagessen nach persönlicher Vorliebe

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Gesteigerte Kreativität 

Dank Job Crafting überdenken Mitarbeitende ihre Arbeit und werden angeregt, innovative Lösungen zu finden. Ihre gestärkte Selbstwirksamkeit zahlt auch auf die Kreativität in anderen Bereichen ein. Experimente werden möglich und führen zu Innovationen, die dem gesamten Unternehmen dienen können. Ineffiziente Arbeitsmethoden lassen sich identifizieren und beseitigen, was wiederum mehr Raum für Kreativität schafft.

Besseres Teamwork 

Der eigene Job funktioniert meist nur im Zusammenspiel mit Anderen – mit den Kolleg:innen oder dem Team, mit Vorgesetzten und anderen Abteilungen. Oft wächst dank Job Crafting das Verständnis für die Arbeit der Anderen und die Zusammenarbeit über Teams und Abteilungen hinweg wird intensiver. Austausch und Unterstützung nehmen zu, der Zusammenhalt wird gestärkt, die Zusammenarbeit läuft reibungsloser. Diesen Prozess können Sie unterstützen, indem Sie unsere Maßnahmen zum Teambuilding nutzen.

Vorteile im Recruiting 

Die meisten von uns – gerade auch die junge Generation Z – suchen mehr im Job als nur ein angemessenes Gehalt. Menschen möchten sich bei der Arbeit selbst verwirklichen und ihre Zeit sinnvoll gestalten. Genau das ermöglicht Job Crafting. Unternehmen können die Methode daher gezielt im Recruiting (in der Stellenausschreibung und auf der Firmen-Website) lancieren, um begehrte Fachkräfte anzuziehen und die eigene Arbeitgebermarke zu stärken.

Die wichtigsten Vorteile von Job Crafting im Überblick

Startup-Vorteile im Recruiting gezielt nutzen: gemeinsame Vision, vielseitige Aufgaben, steile Lernkurve, flache Hierarchien, positive Teamkultur, flexible Arbeitszeiten, hoher Grad an Digitalisierung, Investitionen in Gesundheit, Bürohunde, attraktive Zusatzleistungen

Eignet sich Job Crafting für Ihr Unternehmen?

Job Crafting lässt sich grundsätzlich in jedes Unternehmen integrieren, vom Start-up bis zum etablierten Großkonzern. Motivierte, zufriedene, gesunde und engagierte Mitarbeitende tragen schließlich überall zum Erfolg einer Firma bei.  

 

Dennoch geht es beim Job Crafting nicht primär um den Unternehmenserfolg. Die Interessen jeder und jedes Einzelnen stehen im Mittelpunkt – und das bedeutet, dass sich zunächst die Führungskräfte mit dem Thema beschäftigen müssen. Es ist an ihnen, beide Seiten im Arbeitsalltag in Einklang zu bringen: die individuellen Bedürfnisse der Angestellten und die KPIs des Unternehmens.  

 

Was zunächst Engagement und Mehrarbeit erfordert, zahlt letztlich auf den Unternehmenserfolg ein. Und in Zeiten des Fachkräftemangels spielen die Wünsche begehrter High Potentials und gut ausgebildeter Millenials oder GenZ-ler eine immer größere Rolle.  

Job Crafting Beispiele und Methoden: Welche Bereiche berührt Job Crafting?

Im Prozess des Job Craftings, wie Amy Wrzesniewski und Jane E. Dutton ihn ausgearbeitet haben, werden drei Bereiche unterschieden:  

 

  • der physische (Task Crafting), 
  • der soziale (Relational Crafting),  
  • der kognitive (Cognitive Crafting). 

 

In jedem der Bereiche können Sie ansetzen. Die drei Felder sind miteinander verbunden und können sich gegenseitig beeinflussen.

Task Crafting: Aufgaben  

Um die alltäglichen Aufgaben zu verändern und an die Bedürfnisse eines Mitarbeitenden anzupassen, gibt es mehrere Möglichkeiten: 

 

  • Aufgaben, die erfüllend sind, können mehr Zeit eingeräumt bekommen. 
  • Neue Aufgaben, die sinnvoll oder erfüllend erscheinen, können hinzugenommen werden. 
  • Um missliebige Aufgaben positiver zu gestalten, hilft evtl. eine Weiterbildung oder die Unterstützung eines Kollegen bzw. einer Kollegin. 
  • Um Routineaufgaben spannender zu gestalten, kann es sinnvoll sein, eigene Ideen einzubringen oder Abläufe zu verändern. 

 

Wenn sich Mitarbeitende mit einem To-do gar nicht anfreunden können, besteht natürlich auch die Möglichkeit, innerhalb des Teams zu tauschen: Wer würde die Aufgabe gerne übernehmen? Welcher Job kann im Gegenzug übernommen werden?

Relational Crafting: Beziehungen  

Um sich am Arbeitsplatz wohlzufühlen und die eigene Arbeit als sinnstiftend zu empfinden, ist die Beziehung zu Kolleg:innen und Vorgesetzten elementar. Nicht zuletzt, weil wir von ihnen Wertschätzung und Anerkennung erfahren.  

 

Natürlicherweise verstehen wir uns nicht mit allen Teammitgliedern und Mitarbeitenden gleich gut. Doch an vielen Beziehungen lässt sich arbeiten. Auch konfliktbeladene Kontakte können sich wieder entspannen. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Beitrag „Konflikte lösen am Arbeitsplatz“.  

 

Ein weiterer Ansatzpunkt: Bereits bestehende Kontakte zu vertiefen und auszubauen. Wenn Sie auf der Suche nach konkreten Ideen sind, wie genau das funktionieren kann, werden Sie hier fündig. Und natürlich: Neue Kontakte innerhalb der Belegschaft knüpfen. Ein erfolgversprechender Ansatz ist das sog. „Lunch Roulette“: sich mit Menschen aus fachfremden Abteilungen zum Mittagessen treffen. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Cognitive Crafting: Wahrnehmung  

Wer seine Perspektive wechselt, kann die Einstellung zur eigenen Arbeit verändern. Dieser tiefgreifende Wandel findet nicht im Außen, sondern im Inneren statt. Es geht um Werte, Visionen und Sinnerfüllung:  

 

  • Welchem höheren Ziel dient die eigene Arbeit?  
  • Wer wird durch das eigene Tun positiv beeinflusst? 
  • Welche wichtigen Fragen beantwortet der Job, in welchem größeren Zusammenhang steht er?  

 

Ärzt:innen, Psycholog:innen, Krankenpfleger:innen oder Lehrer:innen unterstützen Menschen tagtäglich, aber auch Lohnbuchhalter:innen machen einen wichtigen Job, indem sie ihren Kolleg:innen das wohlverdiente Gehalt zukommen lassen. Wer sich dessen bewusst wird, steigert seine Wertschätzung gegenüber den eigenen Aufgaben. 

 

Dazu gehört auch die Frage, welche Stärken es eigentlich braucht, um die täglichen To-dos zu erfüllen: beispielsweise Konzentration, Empathie, Erfahrung, Organisationstalent, Kontakt- oder Teamfähigkeit. Wer sich all der Skills bewusst wird, die die Erledigung erfordert, steigert die Wertschätzung – vor allem auch, wenn Vorgesetzte und Kolleg:innen die Leistung ebenfalls anerkennen.

Wie kann man Job Crafting im Arbeitsalltag umsetzen?

Um Job Crafting in den Berufsalltag zu integrieren, gehen Sie am besten in klaren Steps vor und nutzen diese für Ihr Unternehmen als eine Art Job Crafting Template:

Step 1: Führungskräfte briefen

Wissen alle Führungskräfte Bescheid, was Job Crafting bedeutet und wie es sich umsetzen lässt? Hier können Workshops und Vorträge unterstützen.  

Step 2: Mitarbeitende informieren

Im zweiten Schritt geht es darum, dass Vorgesetzte oder die Unternehmensführung die gesamte Belegschaft informieren – sei es übers Intranet, per Rundmail, in einer Mitarbeiterversammlung oder im Teammeeting.

Step 3: Bedarfe ermitteln

Der dritte Step beinhaltet ein Einzel- oder Jahresgespräch. Hier geht es darum, alle Angestellten abzuholen und konkret zu befragen:

  • Welche Aufgaben wünscht sich der Mitarbeitende, was fällt ihm oder ihr besonders leicht? 
  • Welche Tätigkeiten machen Mühe, was kostet viel Energie? Wäre eine Weiterbildung hilfreich oder die Unterstützung von Kolleg:innen?  
  • Wenn Aufgaben umverteilt werden – wie kann sichergestellt werden, dass alles erledigt wird, die Zusammenarbeit weiterhin funktioniert und To-dos gerecht im Team verteilt werden?

Step 4: Maßnahmen umsetzen

In einem letzten Schritt müssen aus den Antworten konkrete Maßnahmen abgeleitet und umgesetzt werden. Das kann bedeuten, dass Aufgaben umverteilt werden oder ein:e Mitarbeiter:in auf eine Position versetzt wird, die mehr seinen bzw. ihren Vorstellungen entspricht. In der Zeit der Umsetzung können Chefs motivieren und regelmäßig Feedback einholen, ob im Vier-Augen-Gespräch oder per Fragebogen. Nur so lässt sich sicherstellen, dass die Maßnahmen von Erfolg gekrönt sind.

Fazit

Job Crafting ermöglicht es Arbeitnehmenden, ihre Tätigkeit an ihre individuellen Bedürfnisse, Fähigkeiten und Stärken anzupassen, was oft zu höherer Motivation, zu mehr Engagement, Spaß, Zufriedenheit und Produktivität führt.  

 

Durch die aktive Mitgestaltung von Aufgaben und sozialen Beziehungen kann Job Crafting in nahezu jedem Unternehmen eingesetzt werden und trägt nachhaltig zur positiven Entwicklung sowohl der Mitarbeitenden wie auch des Unternehmens bei.

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Ruth Wiebusch

Ruth Wiebusch

Freiberufliche Texterin

Ruth erstellt seit fünf Jahren Blogbeiträge für das Spendit Magazin. Sie ist Expertin auf den Gebieten Mitarbeitermotivation, steuerfreie Sachbezüge und New Work. Neben Inhalten für Online-Magazine kreiert sie PR-Texte, Marketingmaterialien und Content für Webseiten. Ihre Softskills: viel Erfahrung, Empathie, Neugier und Lust auf Abwechslung. 

Bitte beachten Sie, dass wir keine Steuer- oder Rechtsberatung erbringen dürfen und mit dieser Information keine Steuer- oder Rechtsberatung erbracht wird. Es handelt sich lediglich um allgemeine Informationen zu den von uns angebotenen Produkten, die auf den jeweiligen Sachverhalt Ihres Unternehmens im Einzelfall anzupassen und aus steuer- und rechtlicher Sicht zu würdigen sind. Bitte holen Sie eine auf Ihre Umstände zugeschnittene Beratung Ihres Steuer- bzw. Rechtsberaters ein, bevor Sie Entscheidungen, über die sich in Zusammenhang mit unseren Produkten ergebenden Themen, treffen. Es kann keine Haftung übernommen werden.

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