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New Work – wie verändert sich die Arbeit im Zuge der digitalen Transformation?

by | Okt 31, 2022 | Arbeitswelt im Wandel

Die Digitalisierung vernetzt Menschen über Länder hinweg und vereinfacht viele Prozesse in unserem Alltag. Sie verändert auch die Arbeitswelt, und die Corona-Krise hat den Vormarsch von New Work Modellen noch beschleunigt. Aber warum ist es für Unternehmen überhaupt wichtig, New Work Methoden umzusetzen? Hat New Work Vorteile und mit welchen New Work Nachteilen müssen wir rechnen? Hier finden Sie die wichtigsten Informationen rund um das New Work Konzept.

New Work Definition: Was ist mit New Work gemeint?

Wir stecken in einem Wandel der Arbeitswelt. Verantwortlich dafür sind neben der Globalisierung auch die Digitalisierung, künstliche Intelligenz und die veränderten Bedürfnisse der jungen Generationen Y und Z. Freiheit und Flexibilität, Sinnhaftigkeit, Selbstbestimmung und die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben stehen für sie im Mittelpunkt.

Das Konzept der Arbeit 4.0 versucht Lösungen für die digitale Transformation zu finden. Arbeit 4.0 meint aber nicht nur die Integration neuer Technologien am Arbeitsplatz, sondern auch die Veränderung von Führungs- und Organisationsstrukturen, die sich daraus ergeben. Hier liegt die Schnittstelle zu New Work: Denn neue Werte und Sinnfragen der jungen Generationen verändern deren Erwartungen an Arbeitgebende, an Arbeitsbedingungen und Arbeitsformen. So machen es digitalen Tools wie Zoom, Teams oder Skype möglich, von überall zu arbeiten – beispielsweise auch von zu Hause –, und damit mehr Zeit mit der Familie verbringen zu können.

Aber New Work, was ist das genau? Geprägt wurde der Begriff New Work in den 1970er Jahren durch den Sozialphilosophen Prof. Dr. Frithjof Bergmann; die neue Arbeitswelt bedeutete für ihn, die Arbeit vom Lohnsystem zu entkoppeln und frei leben zu lernen. Seiner Auffassung nach müssen dafür die drei Prinzipien Selbstständigkeit, Freiheit und Teilhabe an der Gemeinschaft in Einklang gebracht werden.

Und an dieser Zeitenwende stehen wir nun. Arbeitsstrukturen entwickeln sich zunehmend weg vom bekannten Lohnarbeitenden, der oder die „Nine to Five“ nach Vorschrift Aufgaben abarbeitet. Stattdessen sind flexible Ansätze, neue Arbeitsmodelle und angepasst Unternehmensstrukturen gefragt, die Arbeitnehmer:innen Entscheidungsspielräume eröffnen und Verantwortung übertragen.

Was bedeutet New Work für Unternehmen?

Arbeitgebende müssen sich mit dem Thema New Work auseinandersetzen, um zukunftsfähig zu bleiben. Je nach Unternehmensgröße, aktueller Situation und Branche sieht New Work unterschiedlich aus. Es muss sich an spezielle Herausforderungen anpassen bzw. angepasst werden. Beispielsweise an die Produkte und Dienstleistungen, an Arbeitsprozesse, den Wissensstand der Mitarbeiter:innen, aber auch an Kunden und Mitbewerber:innen.

Die Belegschaft sollte bei der Implementierung mit einbezogen werden, bspw. durch Umfragen oder Abstimmungen. Step by step vorzugehen, um New Work Modelle langsam zu etablieren, schafft Vertrauen und Akzeptanz unter den Mitarbeitenden.

Nicht jedes Unternehmen kann jeden New Work Aspekt umsetzen, aber allein die Beschäftigung damit kann die Sichtweise auf Arbeitssysteme ändern.

Wieso sollten Unternehmen das Konzept New Work integrieren?

Gerade junge Talente und Fachkräfte mit hohen Qualifikationen wünschen sich ein Arbeitsumfeld, in dem sie sich entwickeln können und gefördert werden. Das Gefühl von Zugehörigkeit und Wertschätzung ist ihnen wichtig. Die Studie „Arbeitsplatz der Zukunft 2018“ ergab, dass Arbeitnehmende dabei hohen Wert auf New Work Aspekte legen: Fast 47 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen Freiheit und eine austarierte Work-Life-Balance wichtig sind.

Es erscheint also folgerichtig, dass Unternehmen auf diese Wünsche reagieren. Denn in Zeiten von Fachkräftemangel ist ein faires Gehalt nicht mehr genug, um neue Mitarbeitende zu begeistern. Es sind u. a. flexible Arbeitszeiten, flache Hierarchien, Weiterbildungsmöglichkeiten und ein Unternehmen, das mit eigenen Werten und einer positiven Unternehmenskultur punkten kann, was begehrte Fachkräfte anzieht.

Auch bestehende Mitarbeiter:innen reagieren auf New Work Modelle mit mehr Engagement und höherer Innovationskraft. Mit diesen Rahmenbedingungen können Unternehmen zukunftsfähig bleiben und sich einen Wettbewerbsvorteil am Markt sichern.

New Work Vorteile und Nachteile aus Mitarbeitersicht

Wie verändert New Work Unternehmen und die Arbeitsweise von Angestellten?

New Work hat Einfluss auf verschiedene Bereiche in Unternehmen und reicht von der Hard- und Softwareausstattung über die Büroräume bis hin zu Arbeitsinhalten, Kommunikation und Führung. Wir nehmen die wichtigsten Bereiche genauer unter die Lupe und zeigen New Work Beispiele:

Neue Arbeitsmethoden

Agile Arbeitsmethoden und digitale Tools machen flexibles Arbeiten möglich. Design Thinking, Scrum, Kanban-Boards oder Daily Standup Meetings – Entscheidungen werden nicht allein von der Führungsebene, sondern von Teams und Mitarbeitenden getroffen. Sie sind für die Definition und das Erreichen ihrer Ziele verantwortlich.

Die Möglichkeit, auch eigene Ideen umsetzen zu können, führt zu Erfolgserlebnissen und erweitert Wissen und Erfahrung der Mitarbeitenden. Das trägt erwiesenermaßen zur Zufriedenheit und Motivation bei. Vorgesetzte fungieren in diesem Prozess vor allem als Berater und Coaches.

Flexibles Arbeiten

30 Stunden statt 40? Homeoffice, Desk Sharing oder digitales Nomadentum? Arbeitszeit wird bei New Work den Projekten und Lebenssituationen angepasst. Ob Jobsharing, 5-Stunden-Tag, 4-Tage-Woche oder Remote Work – Arbeit ist nur das halbe Leben und sollte Zeit für Familie, Freunde und Erholung lassen.

Dank digitaler Tools können Mitarbeitende von überall aus arbeiten, z. B. auch Remote aus dem Ausland. Flexible Arbeitszeiten bieten viele Vorteile. Und alles zu den Chancen und Herausforderungen des Hybriden Arbeitens finden Sie unter „Hybrides Arbeiten – die Lösung für die Zukunft der Arbeit?“. Das Office wiederum wird unter New Work zum zentralen und attraktiven Treffpunkt, an dem Unternehmenswerte erfahrbar sind und die Unternehmenskultur bzw. das Wir-Gefühl gepflegt werden.

Führungsstil und flache Hierarchien

Vorgesetzte treten in New Work Konzepten eher als Coaches auf denn als Entscheider und Machthaber. Starre Hierarchien werden für ein Miteinander auf Augenhöhe und eine „Du“-Kultur aufgegeben. Chefs und Chefinnen motivieren und inspirieren ihre Teams, bieten Unterstützung und helfen bei Entwicklung und Weiterbildung. Flache Hierarchien und viel Eigenverantwortung entsprechen der Idee von New Work. „Was macht eine gute Führungskraft aus?“, das erfahren Sie in unserem gleichnamigen Beitrag. Gerade Achtsamkeit und Selbstreflexion können Führungskräfte einen großen Schritt weiterbringen.

Open Office und Büro 4.0

Wenn Mitarbeitende von zu Hause oder aus dem Ausland arbeiten können, verlieren Büroräume ihren klassischen Zweck. Immer mehr Unternehmen geben daher die klassischen Bürokonzepte auf und nutzen stattdessen Mischformen: Großraumbüros mit Meeting Areas, Design Thinking Bereichen und Essecken sorgen für Abwechslung und Begegnung; Ruhekabinen und Telefonspaces machen konzentriertes Arbeiten möglich. Auch Coworking-Spaces sind für einige Unternehmen interessant und sparen Miete wie auch Nebenkosten.

 Sinn, Verantwortung und Kreativität

Monotone Aufgaben lassen sich dank Digitalisierung und KI maschinell erledigen, Planung und Analysen werden Angestellten zunehmend abgenommen. So bleibt mehr Raum, um kreatives Potenzial zu entfalten und Neigungen auszubauen. Wertschöpfende Aufgaben und sinnstiftende Arbeit rücken in den Mittelpunkt, lebenslanges Lernen wird wichtiger denn je. Und genau das macht zufrieden und stiftet Sinn.

Mitarbeiter Benefits sind in der neuen Arbeitswelt Standard

Motivieren und binden Sie Mitarbeiter:innen mit beliebten Benefits und nutzen Sie Steuervorteile optimal aus – auch das ist New Work. Mit Lunchit bieten wir ein digitales, smartes und modernes Werkzeug, das sich komfortabel in die New Work Arbeitswelt integrieren lässt.

Lunchit-Double mit Foto vom Beleg

Einführung New Work Unternehmen

Arbeit 4.0 und New Work funktionieren nur, wenn sie nicht allein von der Führungsebene, sondern von allen Mitarbeitenden getragen werden. Dabei geht es zum einen um die Implementierung von neuen Tools oder Arbeitsorten, aber auch um eine neue Art der Führung und Organisation.

Zu beachten ist, dass New Work nicht zu jeder Unternehmensstruktur passt. Wichtig ist immer eine schrittweise und systematische Implementierung. New Work ist dann erfolgreich, wenn sich berufliche Entwicklung mit Persönlichkeitsentfaltung kombinieren lässt – immer mit einem Auge auf die Bedürfnisse, Ängste und Wünsche der Mitarbeitenden.

Ruth Wiebusch

Ruth Wiebusch

Content Writer "Mitarbeiter-Benefits"

Ruth erstellt seit vielen Jahren Blogbeiträge für das SPENDIT Magazin. Sie ist Expertin auf den Gebieten Mitarbeitermotivation, steuerfreie Sachbezüge und New Work. Neben Inhalten für Online-Magazine kreiert sie PR-Texte, Marketingmaterialien und Content für Webseiten. Ihre Softskills: viel Erfahrung, Struktur, Empathie und Neugier.

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