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Candidate Experience: Was Bewerber sich wünschen

by | Jun 8, 2022 | Arbeitswelt im Wandel

Wie wirkt das eigene Recruiting nach außen, wie präsentiert sich Ihr Unternehmen im Bewerbungsprozess? Und was erleben potenzielle Kandidaten während ihrer Bewerbungsphase? Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel und War of Talents machen sich immer mehr Arbeitgeber Gedanken um die sogenannte Candidate Experience. Welche Punkte in der Bewerber Experience und Bewerber Journey wichtig sind, erfahren Sie hier.

Definition: Was ist Candidate Experience?

Unter Candidate Experience versteht man all jene Erfahrungen, die Bewerber im Kontakt mit einem potenziell neuen Arbeitgeber machen. Dazu gehören zahlreiche Touchpoints (Kontaktpunkte), wie beispielsweise:

  • Social-Media-Auftritt (Facebook, Instagram, LinkedIn, Xing, Twitter …)
  • Stellenanzeige (Print, online)
  • Website und Karriereseite
  • Online-Bewerber-Formular
  • Erstkontakt per Mail, Telefon, Skype/Zoom/Teams
  • Bewerbungsgespräch/Vorstellungsgespräch/Jobinterview
  • Onboarding (erster Arbeitstag, Einarbeitungsphase)

Es geht also um das Bewerbererlebnis und die Arbeitgeberattraktivität auf den ersten Metern eines Kennenlernens.

Qualifizierte Bewerber können sich heute meist aussuchen, wo sie arbeiten möchten. Und da einige Branchen Fachkräfte händeringend suchen, ist es für immer mehr Unternehmen interessant, das Bewerberverfahren bewusst zu gestalten und den Kandidaten so angenehm und attraktiv wie möglich zu machen. Candidate Experience ist eine relativ neue Disziplin im Personalmanagement, angelehnt an die Customer Experience, die sich mit der Attraktivität des Kaufprozesses für Kunden beschäftigt.

Welche Rolle spielt das Candidate Experience Management in der Personalbeschaffung?

Viele Arbeitgeber werben mit herausfordernden Tätigkeiten, Aufstiegschancen und Mitarbeiter-Benefits. All das sind überaus interessante Punkte für Bewerber. Auf derselben Stufe für die Arbeitgeberattraktivität steht aber auch die Candidate Experience. Bewusst und positiv gestaltet, macht sie eine Begegnung auf Augenhöhe möglich, die Wertschätzung und Professionalität transportiert. Das schafft Vertrauen und hilft beim Aufbau einer Beziehung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber – wichtige Voraussetzungen für eine langfristige positive Zusammenarbeit.

Klug eingesetztes Candidate Management führt zu:

  • höheren Bewerberzahlen, da die Kandidaten positive Rückschlüsse auf das Unternehmen ziehen
  • (mehr) Bewerbern, die bis zum Ende im Bewerbungsverfahren bleiben
  • schnellerer Besetzung offener Stellen
  • erfreulichen Erlebnissen der Kandidaten, selbst bei negativer Rückmeldung bzw. Absage, was zu Weiterempfehlungen führt
  • einem gestärkten Employer Branding (Arbeitgebermarke)

Corona und Remote Recruiting

Im Zuge der Pandemie haben viele Unternehmen ihre Recruiting-Prozesse auf remote umgestellt. Wie sehen Bewerber diese Entwicklung? Darauf gibt die Candidate Experience Studie 2021/22  von stellenanzeigen.de Antwort:

Jobsuchende schätzen weiterhin das klassische Bewerbungsverfahren mit persönlichem Vor-Ort-Kennenlernen – sie nehmen die höhere Geschwindigkeit von digitalen Bewerbungsprozessen aber durchaus als positiv wahr.

Für Unternehmen bedeutet das, die Candidate Experience am besten hybrid zu gestalten und digitale Prozesse mit einem Face-to-Face-Gespräch zu verbinden.

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Das sind die Candidate Experience-Phasen

Welche Erfahrungen machen Bewerber an den ersten Berührungspunkten mit einem Unternehmen? Um diesen Kennenlernprozess näher zu untersuchen, wird er meist in sechs Phasen unterteilt:

  1. Anziehungsphase

 Ob auf einer Jobmesse oder über Social Media – wenn ein Unternehmen hier punkten kann, werden sich Kandidaten näher über den möglichen neuen Arbeitgeber informieren. Eine gute Grundlage für einen positiven Erstkontakt bietet ein authentischer Unternehmens-Auftritt, der alle nötigen Informationen zur Verfügung stellt. Arbeitgeber können sich fragen, wo und wie Interessenten auf sie aufmerksam werden können und wie einfach sie es Bewerbern machen, online gefunden zu werden.

2. Informationsphase

 Der nächste Schritt führt Interessenten klassischerweise auf die Website eines Unternehmens. Wirkt die Seite professionell und interessant, suchen die Kandidaten nach dem Karrierebereich bzw. der Stellenausschreibung. Wenn die geforderten Fähigkeiten zum Bewerber passen, die angebotenen Leistungen seinen Vorstellungen entsprechen und das Unternehmen einen attraktiven Eindruck vermittelt, ist es Zeit für Phase 3.

3. Bewerbungsphase

Ist der Kandidat von Job und Arbeitgeber überzeugt, macht er sich an die Bewerbung. Bestenfalls steht dazu auf der Karriereseite ein strukturiertes und einfach zu bedienendes Online-Bewerbungsformular zur Verfügung. Nachdem er seine Dokumente hochgeladen und das Anschreiben verschickt hat, erhält der Interessent eine freundliche Bestätigungsmail. Das Unternehmen sollte Kandidaten nicht zu lange warten lassen – Interessenten freuen sich, wenn sie zeitnah eine Rückmeldung erhalten. 

 4. Auswahlphase

Beim Bewerbungsgespräch kommen die Kandidaten das erste Mal in direkten Kontakt mit dem Unternehmen. Wie wird kommuniziert, wie präsentiert sich der Arbeitgeber, welche Kultur wird dort gelebt? Im Idealfall bestätigt sich in diesem Auswahlprozess das positive Bild, das sich in den Phasen 1 bis 3 aufgebaut hat. Nach dem Gespräch ist es wichtig, den Kandidaten zeitnah Rückmeldung zu geben. Eine ehrliche Begründung auch bei Absagen vermittelt Wertschätzung. Unternehmen können abgewiesene Kandidaten beispielsweise einladen, sich in ihren Talentpool aufnehmen zu lassen. Möglicherweise ergibt sich zu einem anderen Zeitpunkt eine Chance auf Zusammenarbeit und der Arbeitgeber bleibt positiv in Erinnerung. 

  5. Onboardingphase

 Nach einer Zusage gilt es, den neuen Mitarbeiter ins Unternehmen einzuführen. Ein direkter Ansprechpartner und eine Mail mit Hinweisen zum ersten Arbeitstag bestärken den Kandidaten darin, sich fürs richtige Unternehmen entschieden zu haben.

 6. Bindungsphase

 In der letzten Phase wird aus der Candidate Experience die Employer Experience: Der neue Mitarbeiter wird ins Team eingegliedert und beginnt, sich mit dem Unternehmen zu identifizieren. Wer jetzt nicht gut integriert wird, bleibt außen vor und kündigt womöglich schon an diesem frühen Punkt innerlich. Ist die Onboarding-Phase erfolgreich beendet, ist auch die Candidate Experience erfolgreich abgeschlossen.

Wie lässt sich die Candidate Experience verbessern und optimieren?

Um die Candidate Experience für Bewerber so angenehm und ansprechend wie möglich zu gestalten, gilt es, sich die einzelnen Phasen und deren Touchpoints  genau anzuschauen – vom ersten Kontakt bis zum Onboarding. Dieser Erlebniszyklus aus Sicht des Kandidaten wird auch als Candidate Journey bezeichnet.

Quelle: https://metajobs.it/candidate-experience/

Was Kandidaten am Bewerbungsprozess am meisten stresst – und wo Unternehmen ansetzen können, um die Candidate Experience zu verbessern

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Grundsätzlich gilt: Begegnen Sie möglichen Bewerbern an jedem Punkt offen, positiv und freundlich. Nutzen Sie digitale Bewerbungs- und Kommunikationstools. Schöpfen Sie die Möglichkeiten Ihrer eingesetzten Recruiting-Software aus und verbessern Sie die Candidate Experience kontinuierlich. Dazu empfiehlt es sich, regelmäßig Kennzahlen zu erheben, auszuwerten und Prozesse entsprechend anzupassen.

Um Mitarbeiter langfristig ans Unternehmen zu binden, müssen CEOs und Führungskräfte wissen, was ihre Mitarbeiter brauchen und wünschen, um sie unterstützen zu können. Wie genau das funktioniert, erläutert unser Beitrag „Was ist Employee Experience “.

Ruth Wiebusch

Ruth Wiebusch

Content Writer "Mitarbeiter-Benefits"

Ruth erstellt seit vielen Jahren Blogbeiträge für das SPENDIT Magazin. Sie ist Expertin auf den Gebieten Mitarbeitermotivation, steuerfreie Sachbezüge und New Work. Neben Inhalten für Online-Magazine kreiert sie PR-Texte, Marketingmaterialien und Content für Webseiten. Ihre Softskills: viel Erfahrung, Struktur, Empathie und Neugier.

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